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Otres Beach

Juhu, es ging mal wieder ans Meer. Auf die Küste von Kambodscha waren wir schon sehr gespannt. Wir hatten im Vorfeld nur positives darüber gelesen. Außerdem war der letzte Strandbesuch schon etwas länger her.

otres15Angekommen sind wir in Sihanoukville, einer Hafenstadt am Golf von Thailand. Nach dem Einchecken etc. ging es direkt mal an den Strand für uns – Serendipity Beach. Dort erst einmal ein kleiner Schock für uns: es reihen sich hier Bars und Restaurants aneinander, der Strand selbst ist vollgestellt mit Liegestühlen, Tischen und Sonnenschirmen. Da es schon etwas später war drang aus jeder Bar und jedem Restaurant laute Musik. Wir wurden schon vorgewarnt, dass dieser Part sehr touristisch ist. Das Ganze sieht tatsächlich aus wie ein überfüllter Strandabschnitt in Spanien zur Hochsaison 😀

Nun gut, wir wollten ja auch nicht in Sihanoukville bleiben. So haben wir uns am nächsten Tag mit dem Roller aufgemacht den „Ortes Beach“ zu erkunden südlich der Stadt.

Otres Beach 1 sah schon ganz anders aus. Bungalowanlagen und einige Bars/Restaurants, ruhiger, nicht so viele Leute. Ein Strand ohne Liegestuhlreihen 🙂 Schon besser, auch wenn es jede Menge Baustellen gibt – überall entstehen neue Anlagen.

Noch einmal eine Ecke weiter südlich gelangt man über einen Kilometer langen Strandabschnitt (oder die parallele Straße) schließlich zum Otres Beach 2. Noch weniger Anlagen, davon nur eine Anlage ein kleines Hotel der Rest Bungalows. Eine handvoll Restaurants direkt am Strand bei den Bungalows und nur ein paar wenige Touristen. Dazu herrlich blaues Badewannenwasser am super Strand direkt vor der Bungalowtüre. So hatten wir uns das Ganze vorgestellt! Und haben uns direkt mal in einem kleinen Bungalow am Strand einquartiert 😀

Aus den geplanten „ein paar“ Tagen sind letztlich insgesamt gut vier Wochen geworden die wir hier verbracht haben. Nach Sihanoukville zum Einkaufen ist es nicht weit und insgesamt waren in dieser Zeit nur wenige Touristen Strand. In Kambodscha ist es relativ einfach als Tourist einmalig eine Visums Verlängerung zu bekommen – gesagt getan 🙂 Hat also alles gepasst.

Mit den Mädels aus der ersten Bungalowanlage hatten wir super Spaß, nicht nur an unseren zwei Karaokeabenden in der Stadt 😉

Und an der gemütlichen Bootbar direkt am Strand von der zweiten Bungalowanlagen haben wir lustige Stunden mit dem Besitzer und weiteren Gästen verbracht.

Erfolgreiche Angeltouren haben wir unternommen, auch wenn nicht alle Angler gleich erfolgreich waren 😉

Angeltour Nummer eins: vermehrte Ausfälle der Batterien an Bord resultierten in Motorausfällen und Zwangsstopps. Kein Problem, wir nutzen die Zeit zum Angeln, der Rettungstrupp kommt; zum ersten Mal. Beim nächsten geplanten Stopp lief der Motor um die Batterien aufzuladen. Ein nahendes Kamikazeboot hat es allerdings nicht geschafft den Abstand richtig einzuschätzen, unseren Motor gerammt, was zu erneutem Ausfall und erneutem Rettungstrupp führte. Wir haben geangelt… Ergebnis: Bootsführer fünf Fische, Judith sieben Fische, Michi ein Fisch und Michael…. null Fische 😀 Nicht zu vergessen die Muscheln die unsere Köder gemopst haben… Anzumerken ist, dass wir nicht mit den klassischen Angelrouten geangelt haben, sondern „bottle fishing“ angesagt war. Man nehme eine leere Plastikflasche, wickle Angelschnur mit Haken und Gewichten darum – fertig. Klappt super! Ein paar kleine Handangeln hatten wir auch, funktionieren nach dem gleichen Prinzip.

Angeltour Nummer zwei: diesmal zu fünft und neben den Plastikflaschen gab es auch richtige Angelrouten. Wobei der Zustand der Routen schon sehr mitgenommen war, so dass wir auch wieder auf die Flaschen zurückgegriffen haben 🙂 Motorausfälle oder Angriffe durch andere Boote gab es diesmal nicht. Dafür konnte diesmal jeder mindestens einen Fisch raus ziehen; Judith führt immer noch 😉 Michi hatte vermutlich einen ziemlich großen Fang. Direkt nach eintauchen vom Haken ins Wasser schoss seine Leine entgegen der Strömung davon und das ziemlich schnell. Allerdings – die Schnur war am anderen Ende nicht festgeknotet. Kaum hatten wir uns zu ihm umgedreht, schwupp, da konnten wir der Leine nur noch hinterher winken 😀

Zusammen mit einem anderen deutschen Pärchen sind wir einen Tag auch segeln gewesen. Sie kannten sich beide mit segeln aus und haben uns einiges gezeigt. Am Anfang ist es gar nicht so einfach gewesen, aber man bekommt relativ schnell ein gutes Gefühl für Boot, Wind und Wellen. So dass wir auch das Segel übernehmen konnten.

Alles zusammen sehr schöne Tage mit herrlichen Sonnenuntergängen.

Nach den ersten zwei Wochen haben wir uns aufgemacht nach Kampot, nicht weit der vietnamesischen Grenze. Mal etwas anderes sehen, dazu gibt es nochmal einen kleinen separaten Beitrag Wir sind danach nochmal wiederkommen an den Otres Beach, für weitere zwei Wochen 🙂

Noch einmal wunderschöne Sonnenuntergänge und einen tollen Ausflug in den anliegenden Nationalpark inklusive Barbecue an Board und wackliger Klettertour durch die Mangroven erleben.

In wenigen Jahren wird dieser Strandabschnitt vermutlich nicht mehr so aussehen – der Bauboom hat auch hier schon begonnen. Wir haben hier auf jeden Fall unsere Batterien aufgeladen und konnten uns dann doch aufraffen wieder weiter Richtung Thailand ziehen 🙂

Phnom Penh

phnompenh13 Eine weitere Busfahrt brachte uns nach Phnom Penh, die Hauptstadt von Kambodscha. Unser Hotel lag direkt am Königspalast, so dass wir abends die schön beleuchtete Kulisse betrachten konnten. Und vom umlaufenden Balkon aus hatten wir sogar seitlichen Flussblick 😉

Kurze Zeit nachdem wir angekommen sind, fand irgendeine königliche Feier statt. Dementsprechend viele Leute waren in der Stadt unterwegs und vor dem Palast wurde ein bisschen aufgebaut für die Feierlichkeiten. Den Palast selbst haben wir daher nicht besucht, zu viel los. Stattdessen haben wir den Rest der Stadt ein wenig erkundet.

Wenn man schon einmal in Phnom Penh ist, dann wollten wir uns auch mit der Geschichte Kambodschas beschäftigen. Wir haben uns daher auf den Weg gemacht und das „Toul Sleng Genocide Museum“ besucht. Eine ehemalige Schule die während der Khmer Rouge Zeit das Gefängnis „S-21“ und eine grausame Folterstätte gewesen ist.

Danach ging es weiter zu einem der sogenannten „Killing Fields“ weiter außerhalb der Stadt in Choeung Ek. Tausende Menschen wurden auf solchen Stätten ermordet. Auf dem Gelände wird man durch einen Audioguide geführt und kann sich so an verschiedenen Stellen Informationen und Details über diese Zeit anhören.

Für Leute aus Kambodscha ist der Eintritt im Museum und dem Killing Fields frei. So wird versucht, die Wiederaufarbeitung dieser Zeit (Ende der 70er) in der Bevölkerung anzugehen. Ein guter Ansatz, denn in Kambodscha ist diese Zeit noch sehr präsent in den Köpfen der Bevölkerung. So lange her ist es ja auch noch nicht.

phnompenh11Nach einem Tag Museum und Außengelände hat es uns auf jeden Fall gereicht. Das drückt schon auf die Stimmung. Daher abends erst einmal raus und eine schöne Rooftop-Bar aufsuchen – Farkle spielen (Würfelspiel).

Natürlich gibt es auch schöne Seiten der kambodschanischen Geschichte 🙂 Direkt um die Ecke liegt das Nationalmuseum – ein schönes Museum mit Exponaten aus allen Epochen. Rein mit uns und ein wenig den Tag verbringen und danach noch etwas durch die Stadt wandern. Am Abend gab es noch ein riesiges Feuerwerk über dem Fluß – der König hatte Geburtstag.

Am Tag unserer Abreise fanden die königlichen Feierlichkeiten statt. Vom Hotel aus, sah das ganze nach einer großen Kundgebung aus mit jede Menge Soldaten in schön gebügelten Uniformen. Und jede Menge Schulklassen welche verschiedenste Lieder zum Besten gegeben haben. Sie haben nur leider schon morgens um fünf mit dem Rumptata angefangen, da es den Tag über dann einfach zu heiß gewesen wäre. Aber gut, so waren wir wenigstens früh wach und konnten unseren Bus raus aus der Stadt nicht verpassen 😀

Battambang

Mit dem Bummelbus ging es von Siem Reap nach Battambang, nach gut sechs Stunden vorbei an Reisfeldern sind wir angekommen. Battambang liegt im Westen von Kambodscha und ist eher eine verschlafene Kleinstadt. An einigen Stellen der Stadt ist noch der französische Einfluß aus der Kolonialzeit zu erkennen.

Zwischen Battambang und Phnom Penh gibt es eine der wenigen Eisenbahnverbindungen in Kambodscha. Zweimal die Woche fuhr hier der Zug. Fuhr? 2009 wurde die Verbindung eingestellt, aufgrund des schlechten Zustands der Gleise. Südlich von Battambang kann man allerdings auf einem Stück der Strecke noch mit dem sogenannten Bambootrain fahren. Das mussten wir unbedingt ausprobieren.

Das Gefährt sieht schon recht abenteuerlich und simpel aus. Jeweils zwei Achsen mit zwei Rädern werden auf die Schienen gestellt. Darüber wird dann eine Bambusplatte gelegt auf der wir es uns gemütlich machen konnten. Hinten drauf wird noch ein kleiner Motor gesetzt und dann geht es los. Solch wellige Gleise hatten wir schon lange nicht mehr gesehen. Links und rechts rauschen Büsche und Bäume an einem vorbei. Und immer wieder gibt es Löcher in den Gleisen, die entweder mit Schwung überrumpelt werden oder notdürftig mit Gras, Kleidung oder ähnlichem gestopft wurden – um dann überrumpelt zu werden. Kommt einem ein anderer dieser „Züge“ entgegen, dann wird eine der Konstruktionen einfach von den Schienen gehoben, überholt und wieder auf die Schienen gesetzt. Die Höchstgeschwindigkeit von ca. 30 km/h wird so nur auf kurzen Abschnitten der Strecke erreicht und das Ganze ist eine ziemlich holprige, aber sehr lustige Angelegenheit. Am Ende der Strecke warteten die obligatorischen Verkaufsstände auf uns und dann ging es wieder zurück.

Außerhalb von Battambang gibt es auf einem Hügel noch eine Tempelanlage, von der aus man ewig weit über die Ebene schauen kann. Reisfelder über Reisfelder hinter Reisfeldern… 🙂

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Wenn es dunkel wird, gibt es hier noch ein eindrucksvolles Naturschauspiel zu sehen. In den Hügeln befinden sich mehrere Höhlen in denen Millionen von Fledermäusen leben. Jeden Abend kurz nach Sonnenuntergang schwärmen wie auf Kommando alle aus zur Nahrungssuche. Es sieht aus wie ein riesiger schwarzer Streifen nur aus Fledermäusen, der sich von den Höhlen aus über die Felder zieht. Die Einheimischen klettern angeblich an einigen Stellen extra auf Bäume, um die vorbeifliegenden Fledermäuse mit Stöcken aus der Luft zu holen – und sie dann zu braten 🙂

Das war dann auch schon unser kurzer Ausflug nach Battambang. Die restlichen umliegenden Tempel und Wats haben wir uns nicht angesehen, nach Angkor Wat hatten wir erst einmal genug 😉 Wieder mal mit dem Bus ging es für uns weiter nach Phnom Penh.

Siem Reap

2014-10-036Zu Viert ging es los Richtung Siem Reap. Von Don Det ging es ans Festland und dort erst einmal warten auf den (ersten) Minibus. Vollgestopft ging es weiter zur kambodschanischen Grenze. Noch auf laotischer Seite hieß es – alle raus aus dem Bus und dann zu Fuß über die laotische Grenze; eine mit Kokosnüssen improvisierte Schranke über der Straße 😀 Bevor wir in Kambodscha einreisen konnten, brauchten wir natürlich das entsprechende Visum. Mit uns zusammen sind noch einige weitere Leute eingereist, der Grenzbeamte hatte also jede Menge Pässe zu stempeln und hat sich dabei auch nicht gerade beeilt. Zudem waren die kambodschanischen Minibusse auch noch nicht da, also wieder warten, diesmal im Niemandsland zwischen den Grenzen 🙂

siemreapallg04Stunden später waren alle Pässe gestempelt, weitere Stunden später konnten wir uns in den nächsten Minibus stopfen. Allerdings fuhren wir nur bis zu einem nächstgelegen Dorf um dort wieder den Minibus zu wechseln. Die Straße dorthin war jedoch ein eigenes kleines Abenteuer. Wir würden sie noch nicht einmal als Straße bezeichnen und hätten nicht gedacht dass auf diesem Gelände überhaupt ein Gefährt fahren kann; geschweige denn ein überladener Minibus. Sagen wir mal so, aus dem geöffneten Fenster hätten wir problemlos ein paar Steine oder eine Handvoll Dreck mitnehmen können. Denn die Löcher durch die wir fuhren waren tief genug um die „Straße“ ans Fenster zu bringen 😉 Im Dorf angekommen – warten auf den Minibus. Wieder vollgestopft ging es weiter nach Siem Reap. Aus dem eigentlichen acht Stunden Trip wurde so mal eben ein elf Stunden Trip 🙂

In Siem Reap haben wir uns natürlich die Anlage von Angkor Wat angeschaut. Das Gelände ist riesig, darum haben wir uns für die Tage einen Tuktuk-Fahrer gesucht der uns dann von einem Tempel zum nächsten gefahren hat. Superschön, besonders beeindruckend sind die vielen kleinen Details die man überall finden kann. Hier eine Auswahl von den Fotos die wir geschossen haben.

Angkor Wat

Ta Phrom

The Bayon – Gate

Prasat Bayon

Allgemeine Eindrücke

Kalee und Scott sind nach ein paar Tagen wieder zurück nach Thailand geflogen. Wir hatten eine superschöne Zeit und sind fest entschlossen die Beiden in Chiang Mai zu besuchen. Wir werden davon berichten 😀 Wir haben unsere Reise in Kambodscha fortgesetzt.